#18 Montalk mit Johnny

Herzlich Willkommen zurück! Zum ersten MontalkSchnack nach meiner Babypause.

Heute schnacke ich mit der Literaturzeitschrift Johnny. Das Magazin besteht seit 2014 und wenn noch Fragen an die Studierenden der Germanistik der Goethe-Uni- Frankfurt offen bleiben, stelle sie doch bitte in den Kommentaren. Ich wünsche dir gute Unterhaltung und einen tollen Start in die Woche!dsc_0015

 

 

 

 

 

montalkschnack-2Wie war euer Wochenende, Literaturzeitschrift Johnny?

Vielleicht sollte man eher fragen wie die Johnny-Woche war. Denn es war eine besondere
Woche, wir hatten Release-Lesung von Johnny VI zum Thema Form.1 Viele Autoren waren dabei. Ein gemütlicher Abend in der Bibliothek der Uni, es gab Live-Musik von einem Singer-Songwriter, viele Texte wurden vorgelesen. Gedichte und Prosa, zum ersten Mal gab es auch ein Mikrodrama, vorgelesen von Johnny- Mitgliedern. Ein toller Saal mit Bücherregalen bis unters Dach und einem knallgrünen Goethe im Hintergrund. In der Pause wurde viel gequatscht, die Stimmung war echt gut, es hat Spaß gemacht! Viel Arbeit in den letzten Wochen und wir sind jetzt alle sehr froh, dass bei der Lesung alles so wunderbar geklappt hat, und natürlich stolz auf unsere schöne, neue Ausgabe.

Goethe-Universität Frankfurt. Von Goethe. Johann-Wolfgang. Johnny. Johnny. Warum Johnny?

Das trifft es ziemlich genau auf den Punkt! Der weltbekannte Goethe war Frankfurter und ist Namengeber der Uni. Johnny entstand in einem Seminar des Schreibzentrums der Goethe-Uni. Es ging darum zu erarbeiten wie man eine Literaturzeitschrift konzipiert. Da lag es nahe 2014 zum 100-jährigen Jubiläum der Uni die Idee gleich in die Tat umzusetzen. Und so entstand dann der erste Johnny aus Papier, zum Blättern und Lesen.

Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter der Johnny Literaturzeitschrift sind Studenten. Was studieren sie und wieso und welche drei Attribute beschreiben den stereotypischen Johnny Mitarbeiter?

Ja, stimmt. Alle Redaktionsmitglieder sind Studenten, vor allem Studentinnen, denn die meisten Mitglieder der Redaktion sind in den Geisteswissenschaften zu Hause. Und dort gibt es traditionell mehr Studentinnen. Wir sind eine ganz gemischte Gruppe, die immer auch neue Interessenten aufnimmt und dadurch neue Ideen. Die meisten studieren tatsächlich Germanistik im Hauptfach. Vor allem die Studiengänge, die mit Sprache zu tun haben, wie Anglistik, American Studies, Allgemeine und vergleichende Literaturwissenschaften. Gerade auch die Nebenfächer sind ganz unterschiedlich. Da findet sich z.B. auch Kunstgeschichte. Einige von uns sind schon im Master, die anderen studieren Bachelor oder Lehramt. Wir sind offen für alle Studierende. Wichtig ist nur, dass man sich für Literatur begeistern kann und Spaß an gemeinschaftlichen Prozessen hat.

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Tja, so einen richtigen stereotypen Johnny-Redakteur gibt es den? Bei Johnny treffen sich Leute, die Lust haben sich zu engagieren und motiviert sind eigenständig etwas zu gestalten. Der Prozess eine Literaturzeitschrift fertig in den Händen zu halten ist eine tolle Sache. Aber Kreativität ist auf jeden Fall dabei!

Zielgruppe: Wen will Johnny erreichen und was ist sein Auftrag/Anspruch?

Johnny versteht sich sowohl als Plattform für die ersten Texte von Jungautoren*innen als auch für Beiträge bereits schreiberfahrener Autoren*innen. Das Team möchte eine Brücke zu den Schriftstellern schlagen und einen Beitrag zur Vernetzung liefern. Es ist eine schöne Aufgabe Leute ans Schreiben heranzuführen, sie mit unseren Ausschreibungen zu kreativen Ideen zu animieren und ihnen die Möglichkeit zu bieten die Resultate als fertige Zeitschrift in den Händen zu halten. Johnny zielt zunächst auf Studierende und Mitarbeiter*innen der Goethe-Universität. Aber selbstverständlich sind wir umso glücklicher je mehr Menschen uns lesen. Johnny ist den Autor*innen, Leser*innen und Texten gleichermaßen verpflichtet.
Von der anderen Seite betrachtet, ist es toll als Student die Möglichkeit zu haben sich mit den Tätigkeiten und Fragen einer Redaktion zu beschäftigen. Dabei arbeiten wir selbstständig und können eigenständig bestimmen, was uns wichtig ist. Wenn am Ende die Release-Lesung stattfindet, ist es ein schönes Erlebnis, wenn Publikum, Leser*innen und Autoren*innen zusammenkommen.

Hinter die Kulissen gefragt: Was sollten wir unbedingt über Johnny erfahren?

Johnny besteht immer weiter! Ursprünglich war das nicht klar und darum sind wir ein bisschen stolz, dass es immer wieder neue Leute gibt, die Johnny weiterbringen.

Tick-Tack-Tick-Tack: Johnny läuft neben der Uni. Wieviel Zeit nimmt die Literaturzeitschrift der Uni Frankfurt von der Themenfindung bis zum fertigen Produkt in Anspruch?

Schwierige Frage. Kann man das in Stunden messen? Also, jede Woche montags ist anderthalb Stunden Redaktionssitzung, aber damit hört es natürlich nicht auf. Dort werden aber die meisten Entscheidungen gemeinsam getroffen. In der Lektoratsphase arbeiten wir in kleineren Teams und kommen zu bestimmten Zeitpunkten wieder zusammen. Ähnlich läuft es im Layout. Abgesehen davon laufen natürlich auch andere Dinge parallel, die auch mit der redaktionellen Tätigkeit zu tun haben, z.B. E-Mail Korrespondenz mit Autoren, Studenten oder auch der Uni, wenn es um die Organisation der Lesung geht oder Verkaufsrunden der Zeitschrift oder das Bearbeiten der Social Media. Wir peilen jedes Semester ungefähr eine Lesung an.

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Apropos Themen: Nach welchen Kriterien entscheidet ihr, welche Beiträge in die Zeitschrift kommen? Habt ihr da eine Vorgehensweise?

Wichtigstes Kriterium ist natürlich, ob etwas mit dem Thema der aktuellen Ausschreibung zu tun hat. Wir legen für jede neue Ausgabe ein anderes Thema fest. Dabei ist es uns wichtig, dass es ein Thema ist, das die Phantasie anregt, man also gut kreative Einfälle entstehen lassen kann.
Sind die Texte für die Ausschreibung eingetrudelt, werden Teams für das Lektorat gebildet, die einerseits darüber beraten, gleichzeitig kommen wir aber auch in der großen Runde zusammen und entscheiden dann letztendlich, was aufgenommen wird als Text. Dabei ist natürlich auch wichtig, ob mit einem entsprechenden Lektorat ein Text vielleicht noch gewinnen könnte. Diese Chance ist auch geben wir jedem Text, da wir Leute diese Möglichkeit geben möchten. Gerade, wenn es vielleicht Jungautoren sind, die noch nie veröffentlicht haben und sich vielleicht noch nicht so recht trauen.

Bleistift und Block oder doch Laptop. Instagram. Facebook und Co: Es ist Johnny Redaktionssitzung. Sucht euch einen Tag in der Woche, euer Wunschwetter, eine Leckerei, ein Getränk, das Medium, mit dem ihr arbeitet, die Dauer der Sitzung und selbstverständlich das Hauptthema. Wie sähe eine gelungene Johnny Redaktionssitzung aus und worüber diskutiert ihr?

Also Johnny-Sitzung ist immer montags zwischen 10 und 12 Uhr in einem Raum auf dem Campus Westend. Leider haben wir keinen eigenen Raum, aber auf jeden Fall sollte es ein Raum mit Beamer und PC-Anschluss sein, damit man mit den Augen arbeiten kann. Aber ein Whiteboard, eine Tafel oder das gute alte Blatt Papier kann auch sehr hilfreich sein. Nächstes Thema ist natürlich die letzte Release-Lesung! Ist das erste Treffen danach! Einmal Revue passieren lassen wie es gelaufen mit Johnny VI. Und die Pläne für die nächste Ausschreibung, Drucken von Plakaten, Flyern, Social Media, um das neue Thema Traum unter die Leute zu bringen. Was geschieht in der Zeit bis zum Start des nächsten Lektorats? Es gibt neue Interessenten, die wir einarbeiten werden.

Fake News: Stellt euch vor, ihr könntet sie schreiben! Wie sähe ein maßgeschneiderter Johnny-Beitrag aus? Welchen Titel trüge er, welches image würdet ihr hinzufügen und unter welchem Hauptthema würde er eingereicht werden? Und ganz wichtig: wer hätte ihn geschrieben und wieso?

Natürlich sind wir keine Nachrichtenzeitschrift, sondern eine Literaturzeitschrift, die Beiträge in Form von Gedichten oder Kurzgeschichten veröffentlicht. Demnach wäre es eine Kurzgeschichte, die sich dem Thema Fake-News annimmt oder eben auch eine solche imitiert, zum Beispiel mit dem Titel: „(S)chiller packt aus: Wer Johnny G. wirklich war“. Dazu vielleicht ein Bild von einer Goethestatue die mit Graffiti geschändet wurde. Der Beitrag handelt von den verschollenen Tagebüchern Goethes und deren dubiosen Inhalten. Es wird über die Umbenennung der Goethe Universität nachgedacht.
Solch ein Beitrag hätte auf Grund seiner besonderen Ausarbeitung wunderbar in unsere letzte Ausgabe Form gepasst. Beantworten wer einen solch satirischen Beitrag einreiche würde, können wir leider nicht, das liegt auf Grund unseres Formates nicht in unserer Hand. Trotzdem ist es klar, wie wichtig er in unserer politischen Gegenwart ist und wir entscheiden uns deshalb ihn zu veröffentlichen.

Was wäre, wenn ich eine gute Frage wäre, wie würde ich lauten?

Wie kann ich bei Johnny mitmachen? ?


Kontakt

literaturzeitschrift.johnny@gmail.com
www.facebook.com/JohnnyGoetheUniFrankfurt/
Instagram: @literaturzeitschrift.johnny #literaturzeitschriftjohnny


Vielen Dank für das tolle Interview, liebe Johnnies!
Vielen Dank für deine Aufmerksamkeit!

Deine
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EinBuchEinSatz: Stadtpuls zum Lesen

stephie

Wie fühlt sich das eigentlich an, wenn eine Stadt »wird«?

Geht das überhaupt und wenn ja, ist Berlin überhaupt dafür gemacht?

Das zumindest, fragten sich die beiden Herausgeberinnen Stephanie Mattner und Jennifer Hilgert Anfang April in einer Literaturausschreibung des SternenBlick Projekts, ansässig wie passend: In Berlin. 

Sie ist, denn welche ‚gewordene‘ Hauptstadt wurde geteilt, wieder vereint, hat Szene, Stil und Dynamik in Vergangenheit und Zukunft? Im Hier und Jetzt? Am Abend wie am Morgen und dass, obwohl Peter Fox bereits 2009 eher ihr Morgengrauen besang: „Guten Morgen Berlin, du kannst so hässlich sein, so dreckig und grau.«

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