Marina Berin und Laura Gerritsen

"In deinen Armen habe ich mich noch nicht sattgelegen"
"Die Dreiwörtigkeit deiner Liebeserklärung lässt mich nicht schlafen".

Marina Berin - mal schwimmt ihr lyrisches Ich im Aquarellwasser, mal ist ihr Herz ein Blumenbeet, mal ist sie "immer noch dasselbe schöne Wort nur ohne einen Buchstaben in der Mitte" und mal schickt sie das lyrische Wir zum Gedichtepflücken in den sonnenstrahlverwöhnten, keimenden Frühling. 

Marina Berin versteht sich einfach auf die Kunst Liebesgedichte zu verfassen und Laura Gerritsen ergänzt die lyrischen Herzenswerke mit ihren ausdrucksstarken Malereien. Eine gelungene Symbiose aus Kunst und Poesie in einem Gedichtband vereint. Für Herz und Leben. 

Klappentext

Ein Herz wird größer, wenn schöne Worte leise darin erblühen. Manche Worte sind wie Blumensamen, die einen Nährboden brauchen. Im menschlichen Körper angekommen, sprießen sie und beginnen zu blühen. Dabei bevorzugen sie keine bestimmte Körperregion und wachsen auf den Handflächen, im Herzen oder im Bauch… Oder warum sonst nisten sich dort Schmetterlinge ein?

Marina Berin sucht Schönheit in jedem Gefühl, wenn sie sich durch ihre blühenden Sprachlandschaften bewegt und neue Wortblumen sät. Die zärtlichen Illustrationen von Laura Gerritsen ergänzen diese und machen den Gedichtband zu einem wahren Kunstwerk, in dem Worte und Bilder Hand in Hand spazieren gehen – in einen Blumengarten vermutlich.

Marina Berin, die auf Instagram auch als „Blumenpoetin“ bekannt ist, was sich nicht zuletzt auf ihre liebevoll mit getrockneten und gepressten Blümchen dekorierten und schreibmaschinegetippten Poesiekarten zurückzuführen ist oder auch auf ihren Insta-Feed, der für den aufmerksamen Beobachter, mit dem ein und anderen Blümelein bepflanzt ist, ist eine Lyrikerin, die sich der schönen, herzerwärmende Worte verschrieben hat. Wie dieser, ihr vierter, Lyrikband wieder einmal mehr beweist: Liebesgedichte sind für sie der Bereich, in dem sie sich wohlzufühlen scheint. Wie selbstverständlich keimen, wachsen und gedeihen sie in ihrem Blumengarten. Vielfältig, rein, strahlend, gepflegt und auch wildecht, pure Natur, mal zart, mal lieblich duftend. 

Die geschmackvoll und harmonisch ausgewählten Bildkompositionen von Laura Gerritsen vervollständigen diesen Liebesband und verleihen dem Buch eine ganz eigene und unverwechselbare Note. Laura scheint intuitiv zu malen und ihre Kunstwerke passen sich ins Werk ein, sodass jedes Gedicht, das mit den Bildern untermalt ist, noch einmal zu etwas besonderem wird. 

Im Schlafzimmer mit der blauen 
bettwäsche brennt noch licht. 
vielleicht komme ich 
dich besuchen, bringe kerzen mit
und eine kugel zärtlichkeit.
male dir den sternenhimmel 
an die decke.

und wenn die kerzen ihres tanzes müde sind,
erlöschen sie und dann verrate ich dir 
(im flüsterton),
wie das fliegen
geht.

Worauf sie immer wieder zurück kommt. Worauf es immer wieder ankommt. Dass sie – zum Glück – in einen Bereich bringt, den man nicht nur lesen, sondern fühlen kann. Mit allen Sinnen, die die Liebe benötigt.

Wie auch schon die lyrischen Vorgänger – ihr Debüt „Perspektivenwechsel“, aber auch “Liebe, Leben und Libellen“ und vor “allem in dem berührenden schwarzen Büchlein: “Die Sehnsucht ist ein nachtaktives Tier”, beweisen: Marina Berins Gedichte haben sich weiterentwickelt. Sie besitzen mittlerweile eine Reife, ohne ihre sehnsüchtige, nachdenkliche und kindliche Komponente zu verlieren. In „Ich tanze mit Deinen Worten im Bauch“ scheint das einmal mehr zum Vorschein kommen. Metapherstark ohne dabei zu abstrakt zu werden. Dennoch irgendwie aus seinen Kinderschuhen entwachsen. Ernstzunehmende Lyrik, tiefnaiv – mit Absicht, Stil und blumengemustert. 

Marina Berins Liebesgedichte sind alles andere als hingeworfene Liebes- oder gar Kalenderssprüche. Sie versteht sich auf die gefühlvolle, sorgfältig erdachte Weise und schreibt sich mit jedem Gedicht ein Fünkchen tiefer ins Herzmanifest eines Menschen und seines Gegenübers Trotzdem erscheint es so, als habe sie die Liebesblumen eben schnell am Straßenrand gepflückt und sorgfältig zu einem Strauß gebunden. Laura Gerritsen hat Kunstwerke gemalt, die Marinas Worte ergänzen und unterstreichen.

Wie Erich Fried schon sagte und es damit abstrakt und gleichsam tief und vollendet aussprach: „Es ist was es ist, sagt die Liebe”. So ist Marinas Liebeslyrikband auch: Er ist, was es ist. Pure Liebe. 

Laura und Marina, zwei Künstlerinnen, die beide gemeinsam die Liebe als das Große und Ganze anzunehmen scheinen und das in ihrer Kunst, beide auf ihre Weise, ausdrücken. Doch hat die Liebe für Marin und Laura nicht auch Dornen? Wie eine Rose? Ist sie nicht auch widerspenstig wie eine Distel?

Doch, sie ist! Aber, und diesem Gedichtband merkt man das ganz klar: Dieses Buch ist jemandem gewidmet, der oder die unsichtbar auf jeder Seite, in jedem Gedicht mitliest und drin steckt. Die Liebe zweier Menschen, sie ist es, was das lyrische Ich zusammen und am Leben hält. Zerbrechlich wie ein Augenblick selbst, denn alles kann im nächsten Moment, am nächsten Tag, bei nächster Gelegenheit vorbei sein. Weil nichts sicher ist. So wie sie selbst. Die Liebe. Nirgends ist Mensch vor ihr sicher. Nie ist man sich auf ewig ihrer sicher. Doch die Worte im Bauch bleiben … Und der Tanz auch. 

Was ist (die) Liebe für dich?

Danke fürs Lesen und deine Aufmerksamkeit.

Deine