Mir geht’s ok, und dir Mutter Erde?

Ich weiß nicht wie es euch geht, aber manchmal könnte ich die ganze Welt umarmen. Ich könnte aus der Hose springen, die ich bei dieser Hitze ohnehin nicht gerne trage, und drauf los quatschen. So einfach ist das nämlich, wenn ich mich freue. Mein Mann bestellt mir eine nachhaltige Unnerbux aus Eukalyptus, ohne Plastikverpackung und Papier und mir kommen die Tränen, weil ich mich frage, womit ich das verdient habe. Ich bin ja nur zu Gast auf dieser Erde und mit Gastgebern geht man bekanntermaßen gut um, nicht?

Ein Gedanke gibt den nächsten

Dann schlägt meine Stimmung schlagartig um. Wie das Wetter in den Bergen, entlädt sich plötzlich ein gewaltiger Emotionsschwall, regengussgleich. Ich denke an die Zeit, die wir ohne einander hätten, weil uns beispielsweise eine Sturmflut trennen würde. Ich stelle mir haarklein vor, dass gerade etwas ganz unheimlich schlimmes mit meiner Oma passiert, weil ich nicht da sein kann und kriege die Kurve nicht mehr. Wie wird es meiner Räuberin und all den anderen Kindern eines Tages hier auf Erden gehen, wenn wir mal nicht mehr sind?
Meine Gedanken verstricken sich in seltsame Seelenbahnen und verheddern sich mit all dem Mist aus den letzten Wochen. Was kann die Erde für unseren Schrott – und was fängt sie mit ihm an?

#overshootday

Ich bekomme einen Post auf Facebook gezeigt. Die Menschheit habe bereits jetzt alle Ressourcen verbraucht, die sie eigentlich in einem Jahr wieder produzieren könnte und ich frage mich, wo das noch hinführen soll. Meinen Hang zum Nicht-Minimalismus, den ich schon desöfteren erwähnt habe, weil ich ein Flohmarktmädchen bin, weil ich Plunder liebe und Kitsch mag, weil ich Kaugummis und Schneekugeln sammele und weil ich zu unendlich vielen Dingen eine emotionale Bindung habe, sind dann so Sachen, zu denen ich sagen muss, dass ich da nicht aus mir heraus komme. Aber was kann ich sonst noch tun, um meine Energie für wichtige Themen einzusetzen und nicht nur an meinen eigenen Scheiß zu denken?

Was machen wir eigentlich hier? Auf der Erde?

Welche unglaublich enterdete Welt hinterlassen wir unseren Kindern? Und wann wird uns endlich klar, dass die Erde auch ohne uns weiter existiert? Denn der Erde ist es egal, ob wir sie retten.  Die Natur wird sich ihren Weg bahnen, sie wird weiter bestehen und sich anpassen, egal wie. Wer sich nicht anpassen kann, an das Klima, das verschmutzte Wasser, die verpestete Luft, der stirbt aus. Den Planet Erde jedoch, wird das nicht in seiner Existenz stören.

Die Erde, war es einmal wert, auf ihr leben zu dürfen. Wir haben es in der Hand ganz egoistisch: auf ihr zu überleben und unseren Kindern die Zukunft zu sichern.

Was hindert mich daran, gemeinsam mit anderen etwas daran zu 
verändern?


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