#5 Pride Week – eine Woche voller Leidenschaft, Lebensart, Liebe und Warums

Es war PRIDE, meine Freunde der bunten Unterhaltung. Meine zweite PRIDE seid wir in San Francisco leben.
Bunt und farbenfroh ist nicht nur der Name des wundervollen Blogs der noch tolleren Anna aus Berlin, es war auch meine ganz persönliche Herzentwendung (Mischung aus Redewendung und Herzensangelegenheit!), die mir in den letzten Tagen gefolgt ist
.
Irgendwie schwirrte mir dieser Slogan das gesamte PRIDE Wochenende durch den Kopf und fand endlich heute, am Sonntag, seine Entladung. Wir waren einfacher umzingelt von bunter, farbenfroher und guter Laune. Und das Wetter begleitete uns mit der passenden Melodie.
Das diesjährige Motto der PRIDE, „For Racial And Economic Justice„, im Gedanken an die Opfer von Orlando, wird unter und mit schillernden und schallernden Menschen gefeiert. Der PINK Saurday, der aufgrund fehlender Sponsoren zwar flachfallen musste, trübte den Dale March nur gering und trieb dafür umso mehr zur heute stattfindenden Parade. Und Erinnerung bleibt Erinnerung, nicht?

United
Familien mit Kindern, Alte, Junge, Heteros, Transgender, Mütter, Väter, Schwule, Lesben – alle sind auf den regenbogenbeflaggten Straßen. Und wir mittendrin. Wieder. „United“. Music connects the world – and love.
Und dann war da auch noch ein aggressiv Verwirrter, der „fucking fagotts“ brüllte.
Irgendwie schenkt ihm niemand Beachtung, aber irgendwie erlebt man seine Rufe auch mit einem gemischten Bauchgefühl. Was ist, wenn der jetzt um sich schlägt? Und das, nicht nur mit Worten?
UNunited
Mein Cousin ist schwul. Ein Bekannter bekannte sich vor kurzem zu seinem Leben im falschen Körper und ich – auch ich war während meiner Pubertät nicht selten auf der Suche nach meiner eigenen Sexualität.

All diese quälenden Fragen nach der eigenen Persönlichkeit, nach der sexuellen Einstellung, gegenüber dem was soll, sein darf, muss oder nicht sein kann.
Normkonformität vs. Freiheit und Vielfalt meets Einfältigkeit.
Wo es sich hingezogen fühlt
Die Identitätssuche ist und bleibt für manch einen ein ewiger Weg
Ein nicht enden wollender Prozess
obgleich das Herz schon lange weiß
wohin es schlägt.

Wer darf eigentlich entscheiden, wen man liebt?
Wo steht geschrieben, wo die Liebe hinfällt? Wer entscheidet das und was ist, wenn Glaube und Lebensart, Lieben und Leidenschaft kollidieren? Warum müssen Menschen richten, besonders dann, wenn es in der Gesellschaft nicht anerkannt zu sein scheint, wenn man gar verflogt oder dafür ermordet wird, was man fühlt, ist, denkt und leben will?
Der Drang man selbst zu sein immer gekoppelt an die Angst sich für immer verbergen zu müssen.
Warum zum Regenbogen …
Wer macht man und wie den Unterschied? Gibt es etwa den Knigge of Equality?
Ich habe das nie verstanden. Ich habe das einfach nie verstanden, wer entscheiden darf, was richtig und was falsch ist. Warum toleriert man ein sich küssendes Heteropaar im Park, kann es aber nicht ertragen, wenn dasselbe zwei Männer tun? Und warum ist es bei zwei Frauen schon wieder ästhetischer, im Porno sowieso? Warum ist eine Dragqueen „besonders lustig“ und ein echter Partygarant, natürlich nur wenn man besoffen ist, ein Transsexueller jedoch eine Qual für die Augen?
Warum diskriminieren sogar Schwule oder Lesben Bisexuelle, indem sie drängen, diese sollten sich doch endlich für ein Geschlecht entscheiden? Weshalb
ist ein heterosexueller Mann nur echt, wenn er keine femininen Seiten hat und warum steht die handelsübliche Hetero-Familie unter einem besonderen Schutz, wenn es um die Ehe geht, die Familie bestehend aus Papa-Papa und Mama jedoch nicht? Wer zum Regenbogen entscheidet das? Gott? Der Staat? Die Gesellschaft?
Der Mensch. Es entscheidet der Mensch. Und der ist antastbar. Die Würde des selbigen, jedoch nicht.
Ich beschwöre jedenfalls feierlich, dass ich mein Kind in jeder Weise akzeptieren, lieben und unterstützen will. Für welchen Weg es sich auch entscheiden mag. Warum? Darum. Denn Liebe kennt keinen Grund.
Weil andersartigkeit Großartigkeit bedeutet.
Eure

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