»Aber ich versuche doch schon gewissenhaft vorzugehen. Ich mache mir Gedanken über meinen Tagesablauf und die Zeitfenster meines Arbeitstages.

Ich setze Prioritäten, gehe logisch und präzise vor und konzentriere mich auf einen transparenten Umgang mit unseren Kunden. Ich kategorisiere die Themen, die ich zu bearbeiten habe. Mittagspausen mache ich schon seit drei Wochen nicht mehr und in den Abendstunden gehe ich regelmäßig eine Stunde später und morgens komme ich 30 Minuten früher. Ich mache meine Arbeit«,

entgegnete Herr Kruse zurückhaltend, aber mit eindeutiger Körpersprache, die ihn einer Pose zeigte, als sei er eine Terrakotta-Statue aus der Han-Dynastie mit Aktentasche in der rechten Hand.

»Sehen Sie, genau das meine ich«, sagte Herr Crawl und gab seinem studierten Sekretär zu bedenken, dass er sich einmal einen Schluck aus seiner Turtles-Tasse gönnen solle.

»Wann waren Sie zum letzten Mal joggen«

»Ich bin kein Läufer. Ich rudere«, gab er energisch zu Protokoll.

»Gut. Sie mögen das Wasser. Wohin sind Sie zuletzt verreist? «

»Ich bin schon seit fünfzehn Jahren nicht mehr im Urlaub gewesen«

Herr Crawl nickte wissentlich.

»Und Familie? Wie steht es mit Familie«, fragte er väterlich.

»Ich denke, meine Frau ist nicht zufrieden.«

»Das sollte sie aber sein. Glücklich und zufrieden. Und das sollten Sie sein, Kruse. Ich rate Ihnen, schleunigst für sich zu sorgen. Erst danach können Sie wieder leben, ihre Arbeit machen, wie Sie sagen und mit ihrer Familie zusammen sein.
Überdenken Sie, was Sie wollen, was Ihnen wichtig ist und wenn Sie Hilfe brauchen – hier bin ich – aber Sie wissen genau, was zur Wahl steht«, sagte Crawl.

»Und für jede Stunde, die Sie effektiv in die Zukunft investieren, dürfen sich einen Taler in ihrem Sparschwein versenken.«

Überall auf der Welt, 23. Februar 2105