…Alles schien wie immer, wenn eine neue Lieferung den Supermarkt erreichte: Herr Hornberger, der enthusiastisch Ware verräumend vor den Regalen kniete, Angesicht in Angesicht mit den alteingesessenen Konserven, die bereits längere Zeit vergebens auf ihren Verkauf gewartet hatten, unter ihnen irgendwo die grüne Bohne in eigenem Saft, und neben dran im Lager die Neuen schreiend und krakeelend, immerzu aufgeregt in Paletten aufgebahrt hockend, ihrem großen Auftritt entgegen fiebernd.
Besonders angespannt war die Bohne ausgerechnet heute, als würde sie ahnen, was mit ihr passieren würde. Nervös versuchte sie an ihrem Regalplatz aus zu harren, sich nichts anmerken zu lassen, auch wenn sie am liebsten unruhig hin und her gerutscht wäre, wenn sie es denn nur gekonnt hätte.
Den eigenen Stammplatz, wegen der Neuen räumen zu müssen. Nicht auszudenken! Sie war eine der Sortimentsartikel, die keinesfalls als Sonderangebot irgendwo in der Schütte neben der Kasse enden mochte. Besonders nicht vor Weihnachten! Dafür war sie zu emotional. Obwohl sie wusste, dass es schneller der Fall sein konnte, als sie und alle anderen damit rechnen konnten…