Jennifer Hilgert
An schönen Orten verweilen. Rasten,
ohne zu eilen.
Staunen, an platzigen Plätzen
(zum Beispiel auf der Fensterbank)
Ruhen, bei schattigem Sitzen
(vielleicht vor Türesschwellen)
Lange Weile wein doch nicht.
Das Frühlingsfrisch begrüßen und die Bienen zählen
(wahrscheinlich auf jeder Wiese)
Der Ruhe lauschen, den Lärm verpassen
(gegebenenfalls die Blumen gießen)
Die neue Freiheit genießen und den lauen
Märzwind erhaschen.
Wäre ich ein Baum, ich ließe mich
stehen. Doch ich bin
Mensch und beginne
barfuß ein paar Runden frei zu drehen.
Kann die Liebe in der Ferne sehen und
(Lasse meine Schuhe einfach stehen)
Inne halten
(überall auf der Welt)
Ein kurzer Tausch mit dem Himmelszelt?
Was dem Menschen bleibt, ist nichts
was er hamstert oder hat.
Was zählt, ist, was es in die Zukunft schafft.
Und was er aus diesen Zeiten macht.