Gruppenzwang ist die schärfste Art in etwas hinein gezogen zu werden. Es ist wie ein Sog, dem man nicht entgehen kann. Man wägt das eigene Gedankengut hin und her und ab, um heraus zu finden, was man eigentlich selbst will.

Aus vielerlei Quellen und im Monolog mit mir selbst ist schließlich meine eigene Meinung entstanden.

Ich will die Tatsache meiner Nominierung zur ALS Ice Bbucket Challenge nicht ignorieren, aber ich will mich, außer diesem Gedanken, auch nicht weiter dazu äußern. Ich möchte bei diesem Hype einfach nicht mit schwimmen. Punkt. Mich einfach, entgegen aller Verfechter und Kritiker, aus dieser Aktion heraus halten. Ich will nichts zur Selbstdarstellung nutzen oder mich frei kaufen. Dieser Beitrag wird mein einziger bleiben.

Und mal ehrlich: Wen interessiert er schon? Wo sich doch schon Stars und Sternchen, Politiker und Sportler am Selbstwirksamkeitsrennen beteiligten?

Ich verurteile die Aktion nicht und ich will die Wirksamkeit nicht mildern, aber ich will einfach nichts damit zu tun haben.

Aus diesem Grund ist mir die Tatsache, dass Tausende von -bodys, denen kostbares Trinkwasser inklusive Eis über den Kopf fallen, weiterhin egal, obgleich ich mich gleichzeitig über meine Wissenszunahme bezüglich ALS freue. Also war der Hype doch zu etwas nutze! Wahnsinn, wie sehr mir das Thema doch am Herzen zu liegen scheint...

Ich wünsche der ALS-Forschung nur das Beste, bete für die Betroffenen und hoffe, dass durch diesen Schneeballeffekt das Augenmerk auch auf andere Erheblichkeiten dieser Welt gelenkt wird.

Also spende ich von Herzen meine eben verdienten Euros für ein Auftragsgedicht an die Acne Inversa Selbsthilfe. 

Ich bitte von Beileidsbekundung zu meiner Meinung abzusehen. Irgendwie fühlt es sich gut an, sich entschieden zu haben.

Es ist ein hartes Los. Dieses Ja und Nein und Wenn und Aber. Am Ende bleibt nur noch selbst der Blick in den Spiegel. Alles andere wäre töricht.

»Ice Bucket. Mother fucket.«

Marylin Manson