… ein wundervolles Wortwalzwochenende geht zu Ende. Für mich allerdings zu Hause: Im März ging ich gemeinsam mit der Lokaljournalistin Jessica Schober auf Wanderschaft. Weil eine Idee und 11,88 € ihr Leben veränderten…
Bereits als Burgenbloggerin (aber das ist wie Jessica Schober selbst sagt eine ganz andere Geschichte) hat mir die Wortwahl der Reporterin so gut gefallen, dass ich am 26. Januar 2016 nicht lange zögerte und mir ihr Erstlingswerk nach Hause liefern ließ. Ein viel zu kurzes Wochenende hat es gedauert, bis ich das Buch in der Wanne, auf dem Sitzsack und im Bett ausgekostet hatte.
Wortwalz, Jessica Schober
Ein Buch, das mich aufgrund seiner mal weichen (»Kastanien – rotbraune Handschmeichler«), mal bodenständig-klaren Wortmalerei (»Die drei sind zu Hause auf dem Bürgersteig, nicht im Bürgertum«) und allerliebsten Alliterationen (»Bugwelle der Begeisterung«) nicht nur mitnahm, auf die offene »Mathilda« unserer Republik,
mich ebenso dort am Waldrand übernachten ließen, mich drei Tage lang nostalgisch in meine eigene Jugend-Trampzeit katapultierten, weil Trampen schon immer Hingabe war, sondern mich nebenbei auch der, »wie aus der Zeit gefallenen«, Walz so nahe gebracht haben, dass ich mich automatisch auf der archaischen Sommerbaustelle in Hamburg wiedergefunden habe, wo ich mit einer Bierflasche ausgerüstet, Zigarette qualmend am Lagerfeuer neben Jessica Schober und den »echten« Wandergesellen und Wandergesellen saß, um ehrfürchtig all‘ dem verbindlichen Schnack unter Reisenden, weil man sich Höflichkeitsfloskeln sparen kann, zu lauschen, um es sich in der Welt gemütlich zu machen, Dankbarkeit zu lernen und im Leben anderer zu Gast sein zu dürfen, genauso wie Jessica Schober es selbst als Lokalreporterin auf ihrer Wanderschaft, tippelnd durch den Lokaljournalismus gelebt hat und damit nicht ausschließlich auf Gegenliebe in der Handwerkerschaft gestoßen ist.
»Die Frage »Und wo geht’s als Nächstes hin?« fordert Orientierung, verlangt Ordnung. Hierzulande hält man es nicht aus, wie die Russen »Posmotrim« zu sagen, wir werden sehen…Ein bisschen mehr Unwägbarkeit würde ich mir wünschen.«
Wenn ein Reisebericht zur Lebenseinstellung wird
Abschließende Worte & Fragen:
- Warum kam ich nicht selbst auf diese Idee?
- Warum endet das Buch so schnell?
- »Tausendsterne-Hotel« ist so ein schöne Bezeichnung
- Warum ahnte ich, als ich sie 2015 kennenlernte, dass ihr Buch gut wird?
- Wer hat das Buch auch gelesen und teilt meine Meinung?