Irgendwie kennt das doch JedeR

Diese vermeintlichen Neuanfänge, von denen alle sprechen? Diese Momente, die sich anfühlen wie wahrhaftig gewordene Zeilenumbrüche eines Gedichts.

Man wird ja nicht von jetzt
auf gleich ein anderer Mensch.
Ich meine diese Phasen,
in denen das Weitermachen
wieder mit Sinn gefüllt sein zu scheint?
Ein Prozess nimmt seinen Lauf
Man stellt sich neu
auf, lüftet durch,
entlarvt Zeitdiebe und Denkfehler,
damit man den Boden wieder unter den Füßen spürt
und mit dem Frühling wieder
die Blumenschuhe schnürt.

Gerade empfinde ich es ganz fest. Jetzt, Anfang Mai, denn alles neu macht er, dem Sprichwort nach. Wunderwandel! Ich bin noch ganz am Anfang, wie jedes Mal, wenn ich mich zurechtrücke und immer wieder merke ich wie gar nicht leicht das doch ist. Lange Zeit habe ich mein inneres verletztes Kind verdrängt, es zum Schweigen gebracht. Wenig wird von jetzt auf gleich besser, aber wenn man sich auf einen Weg macht, dann ist man auf dem Weg.

Ich bin auf einem Weg

Auf meinem Weg! Für mich, meine Familie, Freunde und für Menschen, die mich begleiten (wollen). Lange Zeit ist es hier ruhig gewesen und ich kann nicht versprechen, dass sich das wieder ändern wird. Alles zu seiner Zeit, nur so weit, wie ich es wagen will. Gestern ist aber so etwas passiert, womit ich nicht gerechnet habe und woraus ich neuen Mut schöpfen kann.

Irgendwann vor ein paar Wochen stand ich in der Buchhandlung meines Vertrauens in Mainz, im „Shakespeare und so“. Herr Kilian der Ladenbesitzer meinte, dass seit November eine Frau vorbei käme, die mein Buch Tage wie Türkis, schon drei Mal gekauft habe. Gestern hat diese Frau ein Gesicht bekommen. Während der Wiedereröffnung des @mooi_mainz am gestrigen Tag fotografierte ich ein wenig vor mich hin, unter anderem diese Frau, die mein Buch nicht nur für sich sondern auch für andere entdeckt hatte. Die es seit ihrem ersten Kauf schon zwei weitere Male verschenkt hat. Wir haben uns nett unterhalten und natürlich auch ein Erinnerungsfoto von uns gemacht. Sie hat mich daran erinnert, dass ich 2014 aus einem bestimmten Grund damit begonnen habe, meine Texte zu veröffentlichen.

#liesmichundfindedich

Damit wir es zusammen angehen können, uns zu finden. Weil wir stärker werden und wachsen. Und erblühen. Wie Blumen. Und irgendwann welken wir wieder. Weil es immer auch Schaffenskrisen gibt, diese Suche, dieser sich-in-Frage-stell-Modi der eigenen Person und Verwirrungen. Aber auch Wendungen: ich möchte sein, wer ich bin und sehen, was ich besitze. Und davon kann ich vielleicht ein bisschen was abgeben. Weil ich nicht mehr nur für mich schreibe und das war nicht zuletzt der Grund, warum dieser Blog entstanden ist. Aber ich vergessen ihn, meinen Blog, weiß nicht welchen Mehrwert, welchen Quality Content ich bieten kann, außer mich selbst und das, was ich erfahren und erlebt habe, was sich in meinen Gedichten widerspiegelt oder in den Figuren, die ich in meinen Büchern erschaffe und denen ich etwas zuschreibe, was ich mit euch teilen will.

Ich kann nichts versprechen

Es wird immer wieder eine Phase der Nichtliebe geben und niemand hat es immer leicht, aber wenn wir doch trainieren könnten, das zu akzeptieren, ohne uns selbst zu geißeln, wenn es mal wieder nicht klappt, und die Erfahrungen, die wir gemacht haben annehmen ohne sie mit Stiefeln zu treten, dann können wir Frieden finden, um auf herrlich neu angelegten Wegen der Sonne entgegen Richtung Zukunft zu streben.

Wunderwandel

Danke, dass ihr noch da seid. Und immer wieder. Ich nehme auch wieder ein Stück mit.

Eure

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